Workshop Sasama

16.November:

Heute bin ich nach Sasama gereist. gleich nach der Ankunft haben mir zwei Handwerker aus dem Dorf geholfen das Material für den Ofenbau Kurs vor zu bereiten.


17. und 18. November:

Montag und Dienstag sind Shozo, Masa, Watami und ich mit mehreren Helfern in 3 Schulhäuser in der Shizuoka Prefecture gefahren. Insgesammt haben wir mit 6 Schulklassen eine kleinen Workshop durchgeführt. Zuerst habe ich eine kurze Bildpräsentation über die Schweiz und meine Arbeit mit Kinder gezeigt. Dabei hat Watami die Übersetzung ins Japanische gemacht. Danach konnte jede Schülerin und jede Schüler eine eigene Schale formen. Wir haben dann alle Objekte mitgenommen und die Leute von Sasama werden diese dann brennen. Es war sehr spannend für mich, auf diese Weise einen kleinen Einblick ins japanische Schulsystem zu bekommen. Erstaunt war ich auch, dass in einem hoch technologisierten Land wie Japan, im Schulzimmer mit Kerosen Öfen geheizt wird.

Zum Mittagessen haben wir uns mit einer prächtigen Bento Box verköstigt.

Am Montag hat uns auch eine Journalistin von den Shizuoka News besucht und bereits am Dienstag ist dann ein Artikel in der Zeitung erschienen.

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Zeitungsbericht Shizuoka News
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19. November:

Am Mittwoch Mittag sind die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer angereist. Der Kurs ist voll mit 16 Teilnehmenden. Am Nachmittag haben wir Keramikobjekt hergestellt, die dann am Freitag gebrannt werden. Von den 11 Frauen und 5 Männern sind 10 professionelle Keramikerinnen und Keramiker im Kurs. Sofort beginnen sie sofort selbständig zu arbeiten nach meiner Einführung. Sie Teilnehmenden bringen viele eigene Ideen mit und meine Anregungen werden sofort in die eigenen Arbeiten mit einbezogen. Bis am Abend entstehen viele Arbeiten.


20.November:

Der ganze Donnerstag ist für den Ofenbau reserviert. Mit Hilfe von Watamis Übersetzung und meinen Bauplänen wird eifrig Eingezeichnet, gebohrt und ausgeschnitten. Schon bald wird sichtbar, dass aus diesen Ikea Mülleimern Brennöfen gebaut werden. Nach dem Mittagessen bauen wir dann noch die Keramikfaser Isolation in die Öfen ein. Gegen Abend sind alle fertig und präsentieren ihren Ofen. Da es draussen regnet bauen wir noch einen wetterfesten „rain-kiln“.

 

20. November:

Am Abend zeigt Shozo Mishikawa mit Musikern und Tänzern aus dem Ort,im traditionellen japanischen Stil, eine Vorführung – „Tanz mit Flötenmusik und Trommel kombiniert mit einer Keramik-Demonstration“. Die Zuschauer sind begeistert.

Danach steigt noch die offizielle „Workshop Party“. Einige Frauen aus dem Dorf haben für uns Japanische Köstlichkeiten vorbereitet. Natürlich wird dazu viel Bier und Sake die getrunken.

 

21. November:

Freitag ist Brenntag. Am Morgen haben wir die Öfen auf aufgestellt und alle Objekte für den Schrühbrand in den Ofen gesetzt. Plötzlich hörten wir einen Helikopter der dann direkt auf dem Platz vor den Brennöfen zur Landung ansetzte. Wie es sich herausstellte, war das der „Flying Doctor“ und der grosse Platz war ein Landeplatz für den Helikopter. Bei Notfällen im Tal werden verletzte Personen hier abgeholt.

Nachdem der Hubschrauber wieder gestartet war, konnten wir die Brände fortsetzten.

Am Nachmittag haben wir dann auch die Glasurbrände gemacht. Unser westliches Raku ist sehr unterschiedlich zum originalen japanischen Raku. Es wird hier „American Style Raku“ genannt, da vor allem Paul Soldner ein Mitbegründer dieser Brennart war.

Am Abend waren alle hell begeistert über ihre Brennresultate.

 

21. November:

Während dem Ofenbau Workshop hat Shozo Misikawa eine Anagamaofen Brand durchgeführt. Während 72 Stunden haben sie den Ofen befeuert. Am Abend nach meinem Workshop hatte ich auch etwas Zeit an den Ofen zu sitzen. Ein Nachbar brachte ganz spontan einen frischen Fisch vorbei, der zu Sashimi aufgeschnitten war und roh gegessen wurde. Ein Leckerbissen zusammen mit reichlich Sake.

 

22. November

 

Am Samstag haben wir dann noch einen kleinen Ausflug in die Umgebung von Sasama gemacht. Die herbstliche Färbung der Wälder war wunderschön. Dazwischen sind immer wieder Grüntee-Plantagen und schmucke Häuser. Eine Amerikanerin hat uns ganz spontan eingeladen ihr schön renoviertes Haus anzuschauen.

 

22. November:

Abends haben ein paar Leute aus dem Dorf frische Soba Nudeln gemacht. Vom Korn mahlen, über den Teig herstellen und die Nudeln schneiden bis zum Kochen konnte ich den ganzen Prozess mitverfolgen.  Natürlich „musste“ ich da auch mithelfen. Das sind für mich immer wieder sehr schöne und spannende Momente und ich bekomme einen Einblick ins japanische Alltagsleben.


23. November:

Abreise aus Sasama